30. Oktober 2022 um 18 Uhr in der Ev. Kirche Nieder-Saulheim
"Telemann Project - der französische Kantatenjahrgang"
Klaus Mertens (Bass), Gutenberg Soloists, Neumeyer Consort, Leitung: Felix Koch
30. Oktober 2022 um 18 Uhr in der Ev. Kirche Nieder-Saulheim
Klaus Mertens (Bass), Gutenberg Soloists, Neumeyer Consort, Leitung: Felix Koch
Rund 200 vorwiegend geistliche und einige weltliche Kantaten sind von Johann Sebastian Bach erhalten. Die Forschung ist weit fortgeschritten, es liegen mittlerweile mehrere Gesamteinspielungen vor. „Diese Fülle, die gute Katalogisierung und eben auch die Verfügbarkeit führten gerade bei den Kantaten zu einer Bachschen Omnipräsenz“, sagt Felix Koch. Er ist der künstlerische Leiter des Telemann projects, das sich auf die Fahne geschrieben hat, gerade hier einen weiteren Namen langfristig zu etablieren: Georg Philipp Telemann.
Der in Magdeburg geborene Komponist und Zeitgenosse Bachs wirkte unter anderem in Frankfurt, wo auch der Großteil seines noch nicht edierten Œuvres in den Archiven schlummert – darunter auch die meisten seiner Kantaten: insgesamt etwa 1750 Stück! Das Telemann project arbeitet aktuell daran, mit Notenedition, Weltersteinspielung und Konzerten einen kompletten Jahrgang zu erschließen: 72 Kantaten umfasst der in Frankfurt entstandene „Französische Jahrgang“ von 1714/1715. Partner sind dabei unter anderem der australische Verlag Canberra Baroque, das Forum Alte Musik Frankfurt und das Magdeburger Zentrum für Telemann-Forschung.
30 Kantaten sind bereits aufgezeichnet und die ersten zehn im November 2021 beim Label cpo als Doppel-CD erschienen. In diesem Herbst kommt nun die zweite von insgesamt sieben geplanten Veröffentlichungen heraus. Koch dirigiert das Neumeyer Consort und die Gutenberg Soloists, einen zwölfstimmigen Chor aus jungen professionellen Sängerinnen und Sängern, in dem auch die Solisten singen. Damit folgt man der historischen Aufführungspraxis dieser Kantaten.
Was ist nun das Besondere an dieser Musik Telemanns? „Unter anderem nimmt der Chor einen unglaublich großen Teil der Kantate ein. Das gibt es bei Bach in dieser Regelmäßigkeit so nicht“, erklärt Koch. Der Chor singe hier nicht nur den Eingangschor und den Schlusschoral, sondern sei auch mittendrin immer wieder gefordert: und das teilweise hochvirtuos, weil die Stimmen extrem instrumental konzipiert seien.
Der Beiname „Französischer Jahrgang“ bezieht sich dabei auf die Besetzung nach dem französischen Prinzip: So hat man hier bei über der Hälfte dieser Kantaten eine Fünfstimmigkeit im Orchester, die mit zwei Bratschen konzipiert ist. Die Kapelle, für die Telemann die Musik schrieb, war ebenfalls französisch ausgerichtet. Zudem war der Komponist ohnehin ein Meister des „gemischten Stils“ und ließ sich dementsprechend inspirieren. In einigen der musizierten Werke begegnet man richtiggehend französischen Ouvertüren, Tanzsätzen und deutlichen Elemente der französischen Oper, die mit Arien oder Ariosi kombiniert sind.
Als etwas Spezifisches, das einem gerade in dieser Musik begegne, benennt Koch eine übergroße Experimentierfreude und eine große Kunst, diese Ideen virtuos in Musik zu fassen. Habe beispielsweise Bach immer orchestral geschrieben, bediene Telemann einfach alles: jede Besetzung ausgehend von einer Singstimme plus Basso continuo, dann mit einem Instrument und einer Singstimme bis hin zu voller solistischer wie orchestraler Besetzung und Chor.
Ein besonderes Merkmal der Kantaten Telemanns ist die besondere Berücksichtigung des zu vertonenden Textes. Inhalt, Aufbau und innerer Zusammenhang der einzelnen Werke werden vom Dirigenten kurz vorher zusammengefasst und erklärt.
Kombiticket für alle Konzerte: 100 €
Einzelticket: 30 € | ermäßigt*: 20 € | *nur für SchülerInnen & Studierende
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